Harter Abstiegskampf für die 1.Herren

Spielbericht RC Sport III & Bad WH DD

1. Herren - TC RC Sport III   4:5

Nach einer umkämpften ersten Saisonhälfte für die 1. Aktive ging es mit sommerferienbedingter Verzögerung in die zweite Saisonhälfte - bisher war nur 1 Sieg aus 4 Spielen zu verzeichnen und so ist man zum Auftakt der zweiten Hälfte direkt unter Zugzwang. Für die Platzierung im unteren Teil der Tabelle war auch Unglück und leider auch Unvermögen Schuld - wir erinnern uns zum einen an 2 vergebene Bälle zum Punktspielgewinn gegen den USV Dresden durch das entscheidende Doppel und zum anderen ging es wie bereits letzte Saison früh gegen Dresden-Mitte mit Niederlage als Folge, aber dazu später mehr. 

Die Hoffnung bestand, dass vom RC Sport wenige der sehr guten Spieler den Weg nach Waldheim finden würden; dass stellte sich bereits beim Eintragen in den Spielbericht als Irrtum dar, sodass schon früh von einer schwierigen Partie auszugehen war. Es startete wie gewohnt Stefan Schneider an Position 2, der gegen Maximilian Fischer im ersten Satz beim 6:4 noch etwas Widerstand verzeichnete. Doch Mal für Mal bearbeitete er die doch etwas schwächere Rückhand des Leipzigers, sodass beim 6:0 im zweiten Satz der erste Punkt festgemacht wurde. Konrad Schneider an 4 hatte mit Konrad Busse hingegen viel größere Probleme - straffe, platzierte Schläge ließen den Waldheimer des öfteren Fehler machen und so war er am Spieltag einfach nicht mit genügend Sicherheit und Tempohärte ausgestattet, um nennenswerte Gegenwehr zu leisten (2:6, 1:6). Da Christian Damm durch eine Außenbandverletzung nicht zur Verfügung steht, durfte Carlo Noack an Position 6 Verbandsligaluft schnuppern. Beim 0:6 0:6 gegen Hanke Siemsglüß wurde diese Erfahrung zeitmäßig dann aber doch deutlich begrenzt, das Tempo und die Sicherheit des Spielers vom RC war für den 15-jährigen einfach noch etwas zu viel.

Neue Runde, neues Glück hieß es und die Waldheimer Nummer 1 Tomas Rychtecky hatte mit dem Leipziger Herren 40 Topspieler Martin Backhaus auch gut zu tun. Letztlich laufen die Spiele des Tschechen oft ähnlich - Druck, Druck, Druck - Rückhand umlaufen und noch mehr Druck. Backhaus hielt lang gut dagegen, musste sich in einer langen Partie aber dann doch mit 6:4 und 6:2 geschlagen geben. Jetzt hieß es, irgendwie noch einen dritten Punkt zu holen, um mit Chancen in die Doppel zu gehen. Christoph Schneider hatte mit Ferdinand Lein aber einen zu großen Brocken vor sich - die schnellen und platzierten Bälle von Lein, die oft nah an die Linie gespielt wurden, ließen Christoph nur bedingt zu seinem Spiel kommen, sodass es letztlich nur zu einem 3:6 3:6 reichte. Beim 1:6 0:6 von Eric Euchler gegen Leon Schönfeld war dann leider auch nicht viel zu holen, sodass es mit einem wenig aussichtsreichen 2:4 in die Doppel ging. 

Aufgrund der klaren Ergebnisse an Position 3 bis 6 entschieden sich die Waldheimer Schadensbegrenzung zu betreiben und ein 4:5 anzustreben. Tomas & Christoph gelang das im ersten Doppel schon hervorragend beim 6:2 6:2 gegen Backhaus/Lein. Tomas schien nach einer etwas schwächeren ersten Saisonhälfte wieder zur Form zurückgefunden zu haben und ließ seine Vorhand immer wieder einschlagen, Christoph sorgte mit solidem Grundlinienspiel und gewohnt guten Volleys auch maßgeblich für den weiteren Punkt. Konrad & Stefan hatten im zweiten Doppel nur mit äußerst geringer Gegenwehr zu kämpfen, beim 6:1 6:0 kamen nur wenig Ballwechsel mit Fischer/Siemsglüß zu stande und so stand es 4:4. Nachdem Eric & Ludwig den ersten Satz mit 1:6 abgaben, der vom Ergebnis her deutlicher aussah als er war, waren sie im zweiten Satz voll da, wehrten beim 4:5 mit Aufschlag für die Gegner den Spielverlust ab und kämpften sich ins Tiebreak. Was dann geschah ist zumindest teilweise ein Fall für den Sportpsychologen - beim 1:7 machten die beiden bei 4 eigenen Aufschlagmöglichkeiten 4 Doppelfehler und Busse/Schönfeld trafen ihrerseits die Aufschläge sehr gut. Damit zerschlugen sich die Hoffnungen, 3 Doppel zu holen und die insgesamt dritte 4:5 Niederlage der Saison musste verzeichnet werden. 

 

Die Niederlage entsprach, auch wenn es letztlich noch einen kleinen Hoffnungsschimmer gab, schon den Spieltagsrealitäten - ärgerlich waren letztlich doch mehrere Sachen. Beim dreiminütigen Zuspätkommen von 2 Leipzigern ließ man Gnade vor Recht ergehen und ein weiteres Mal wurden man Opfer der sehr wechselhaften Aufstellung der Reservemannschaften der großen Clubs. RC Sport reiste in der Saison insgesamt zweimal auswärts deutlich schwächer an, verlor dabei jeweils mit 0:9 - jeweils war dies bedingt durch parallel spielende erste und zweite Mannschaft. Ähnliches war bei Dresden Mitte II zu beobachten und da sogar noch extremer: die ersten 3 Spiele (alle daheim) waren die Mannschaften äußerst stark, was in 3 Siegen resultierte. Die folgenden 3 Auswärtsspiele wurden dann allesamt verloren (Andre Werner - gegen uns an Position 5 in diesen Spielen 2 Mal an 1 und 1 Mal an 2) - 1:8, 0:9, 1:8.

Seit Jahren gibt es hier die selben Probleme - kleine Vereine wie wir sind absolut ausrechenbar, was die Aufstellung angeht - große Vereine haben gefühlt 100 Spieler auf der Liste stehen und betreiben letztlich einfach Wettbewerbsverzerrung - entweder Spieler der höheren Mannschaften machen sich Anfang der Saison "warm", holen Siege für den Ligaverbleib und dann werden Partien im Saisonverlauf einfach mit einer deutlich schwächeren Mannschaft hergeschenkt oder im Abstiegskampf gegen Ende der Saison treten massiv verstärkte Mannschaften an um die Mannschaft, die die ganze Saison gezeigt hat, dass die Liga zu hoch ist, doch den Klassenerhalt schafft. Sicherlich gibt es mit der Regelung zum Festspielen schon ein Instrument, um das zu begrenzen - bei solch großen Listen greift diese aber einfach ins Leere.

 

Bad Weißer Hirsch Dresden - 1. herren   4:5

Um den 4:5-Fluch zu brechen, reiste die Mannschaft somit also am vergangenen Samstag zu den direkten Konkurrenten vom Weißen Hirsch - ein Sieg hier war praktisch Pflicht. Und nun schon mit einer langsam traurig werdenden Regelmäßigkeit kam es wieder zu einer kleinen Regeldiskussion vor Spielbeginn, da die Nummer 1 von Dresden kurzfristig eingesprungen war und uns kurzfristig mitgeteilt wurde, dass er nur erste Runde spielen könne (Regeln besagen - Beginn mit 2, 4, 6). Nach kurzem Hin und Her, da wir uns in akuter Abstiegsgefahr befanden, Stefan sich bereits warm gespielt hatte und Tomas eine lange Nacht hatte und somit auf 2, 4, 6 bestanden, kam es daher wie gewohnt zum Austausch der üblichen Floskeln: "Kindergarten", "Wir sind doch nicht bei den US Open", "Das hab ich ja noch nie erlebt"... Also alles wie immer - Nachtrag dazu: für unsere Aktive ist die Verbandsliga wie US Open - Jahr für Jahr kämpfen wir um den Verbleib, die Woche zuvor hat man sich mit dem Akzeptieren einer Verspätung eine Niederlage eingehandelt, also alle Einwände unsererseits schon begründet. Nach einer kurzen Teambesprechung, in der auch ein hoffentlich wenig gefährdeter Sieg durch Tomas hervorgehoben wurde, einigte man sich dann doch auf 1, 2 , 6. Tomas dominierte im ersten Satz das Spiel doch wie so oft wurden dann die Bälle langsamer und der konditionell äußerst starke und sicher spielende Johannes Rabenhorst hielt immer besser dagegen - sein variables Spiel verlangte dem Waldheimer Tschechen doch einiges an Geduld ab - behielt beim 6:1, 6:2 dann aber wie erhofft deutlich die Nase vorn. Stefan hatte mit Sebastian Hellmund etwas einfacheres Spiel - in einem zerfahrenen Spiel, in dem sich im ersten Satz immer wieder Punkte durch leichte Fehler beiderseits geschenkt wurden, wurde Stefan dann zunehmends sicherer und kontrollierter - ließ den Dresdner weiter erfolglos mit voller Kraft aus allen Lagen seine Vorhände schlagen, sodass es letztlich beim 6:3 6:0 doch deutlich ausging. Deutlich war es dann leider auch beim Einzel von Ludwig Kretschmer gegen Hermann Bauch. Das Dresdner Nachwuchstalent spielte auch druckvoll, aber das deutlich sicherer und erfolgreicher. Ludwig, der auch noch mit Aufschlagproblemen zu kämpfen hatte, sah beim 1:6 1:6 nie richtig Land. 

2 Punkte in der zweiten Runde und die Aussichten auf den zweiten Saisonsieg stehen gut - so der Plan. 

Bei nun 30+ Grad ging es für Konrad gegen den Tschechen Radek Blazek. Beim schnellen 0:3 erinnerte sich der Waldheimer Kapitän ein bisschen in seine Jugend zurückversetzt - mit wahrem "Ernst-Schneider-Gedächtnistennis" - sprich kompromisslose Vorhände auf alle nur halbwegs kurzen Bälle, Aufrücken aufs Netz mit gutem Volleytouch - holte er in diesen Spielen nur 2 Punkte. Auffällig war da schon die unsichere Rückhand, sodass dann mit etwas dosierterem Druck dafür aber auf die Rückhand mehr Punkte erkämpft werden konnten. Nach einem langen Spiel zum 4:3 zeigte der Dresdner dann erste Zeichen von gesundheitlichen Problemen - stützte sich immer wieder auf dem Schläger ab und gab letztlich nach 6:3 und 1:0 für Konrad auf und klagte im Anschluss über Doppelbilder, die er sehe - gute Besserung an dieser Stelle, wir hoffen, dass es nur die Hitze war! Christoph hatte mit Carl-Philipp Classen erneut eine harte Nuss zu knacken - auch hier wieder lange Ballwechsel, Christoph gewohnt variabel aber mit zunehmender Spieldauer immer druckvoller und zwingender. In einer insgesamt starken Vorstellung siegte die Waldheimer 3 mit 6:3 6:2. Eric, der früh durch Stefan ausgebremst werden musste (weniger Geballer, mehr Bälle ins Feld), beging gegen Richard Eickemeyer dann doch zu viele Fehler. Im zweiten Satz eröffneten sich dann mehrfach Chancen dranzubleiben, diese ließ er aber leider ungenutzt liegen, sodass es nach 1:6 2:6 mit dem erhofften 4:2 in die Doppel ging.

Mark Tanz, seines Zeichens mehrfacher Landesmeister, der schon den ganzen Tag auf der Anlage war, kam wie vermutet für Johannes Rabenhorst im Doppel zum Zug. Tomas und Christoph spielten wie schon gegen RC Sport III zusammen, hatten aber mit Tanz/Hellmund deutlich mehr Probleme. Hellmund, der seine brachialen Aufschläge nun deutlich häufiger als noch im Einzel traf, holte mit seinem Partner den ersten Satz mit 2:6, bevor sich die Waldheimer steigerten. Trotz wieder und wieder eingestreuter Fehler, behaupteten die beiden sich gegen Ende des zweiten Satzes zunehmend und entschieden in einem klaren Tiebreak diesen für sich. Im Championstiebreak waren die Vorzeichen leider gedreht - ein schnelles 0:6 war nicht mehr aufzuholen - Endstand 2:6 7:6 3:10. Glücklicherweise war man durch die Einzel in einer guten Ausgangsposition und so sorgten Stefan und Konrad in einem ungefährdeten und konsequent gespielten 6:0 6:1 für den ersehnten Punktspielsieg. Eric und Ludwig hatten gegen den wieder einigermaßen fitten Blazek und Bauch zumindest im zweiten Satz eine Hand drin, gaben ihr Doppel aber 2:6 3:6 ab.

 

Somit entschieden wir endlich mit 5:4 ein Punktspiel für uns und das auch noch gegen einen direkten Konkurrenten - nächstes Wochenende geht es gegen die Groitzscher, bevor wir im Saisonfinale gegen den Tabellenführer aus Dresden Blasewitz ran müssen.

hinten vlnr: Eric Euchler, Konrad Schneider, Stefan Schneider / vorn vlnr: Ludwig Kretschmer, Christoph Schneider, Tomas Rychtecky
hinten vlnr: Eric Euchler, Konrad Schneider, Stefan Schneider / vorn vlnr: Ludwig Kretschmer, Christoph Schneider, Tomas Rychtecky