3 Spiele, 3 Niederlagen - Tennisinternat auf der Breuningstraße?

SV Dresden Mitte II - 1.Herren   6:3

... und wieder hingen die Köpfe der 1. Herren, nachdem sich am Samstag der Saisonauftakt zu einer Niederlagenserie entwickelte. Dass eine schwere Partie auf die Waldheimer zukommen würde, war bereits vor dem ersten Ball klar, denn schon beim Blick auf die Meldeliste der 2. Herren vom SV Dresden Mitte merkt man, was der Verein für eine Leistungsdichte hat. Auch wenn zu Beginn Hoffnung bestand als keiner der üblichen Verdächtigen (alias Alexander Schällig, Andreas Petermann und Co.) aufkreuzte, wurde trotzdem schnell klar, dass keine Punkte verschenkt werden. 

 

Stefan Schneider interessierte das aber reichlich wenig, denn beim 6:0 6:0 gegen Richard Petery ließ er selten Zweifel aufkommen, wer als Sieger vom Platz geht. Begünstigt wurde das auch von den teils haarsträubenden Rückhandfehlern des Dresdners, der im Verlauf sichtlich verunsichert wirkte und sich aus der Abwärtsspirale, die einfache Fehler nun manchmal eben mit sich bringen, nicht mehr befreien konnte. Parallel hatte Konrad Schneider gegen Adrian Böhme deutlich größere Probleme - das 14-jährige Nachwuchstalent schenkte ihm nur wenig freie Punkte und auch von hohen Bällen auf die einhändige Rückhand zeigte er sich nicht beeindruckt, spielte Winkel und zwang den Waldheimer Kapitän immer wieder in die Defensive. Ungenutzte Breakbälle zum 4:5 im ersten Satz resultierten in einem 3:6 und nach einem hergeschenkten Break nach langer Führung im zweiten Satz musste er sich mit 4:6 abermals geschlagen geben. Jens Barthel an Position 6 war gegen Willy Schäfers zwar gut im Spiel, doch letztlich war die höhere Fehlerquote ausschlaggebend für ein 2:6 0:6, das klarer klingt als es letztlich war. 

 

In der zweiten Runde sollte das Blatt dann gewendet werden, denn um ernsthafte Chancen auf einen Punktspielsieg zu erhalten, musste mindestens der Ausgleich her. Tomas Rychtecky an Nummer 1 wollte dem auch direkt Taten folgen lassen, hatte mit dem 15-jährigen Ole Pfeiff aber eine harte Nuss zu knacken. Es folgten 2 Stunden Grundlinienduelle auf wirklich hohem Niveau und nach einem 6:1 im ersten Satz, in dem Tomas die Ballwechsel diktierte und die Vorhand immer wieder lang in den Ecken einschlug, folgte nach und nach der allseits bekannte Druckverlust der Bälle. Die Vorhände, die zuvor noch zum Punktgewinn reichten, wurden nun durch den wild entschlossenen Pfeiff mit einer außergewöhnlichen Stabilität und Konstanz zurückgespielt und die Ballwechsel wurden länger und länger, weil die Bälle wie leider gewohnt im Verlauf gefühlt 25% an Druck verloren und damit langsamer wurden. Einem frühen Break im zweiten Satz für den Dresdner folgte eine Aufholjagd, die letztlich leider nicht belohnt wurde und nach 4:6 ging es ins Championstiebreak. Es folgte ein Wechselbad der Gefühle, denn mehreren einfache Fehler des Dresdner Spitzenspielers zur schnellen Führung folgten seinerseits einfache Punktverluste auf der Waldheimer Seite, doch der Tscheche erkämpfte sich nichtsdestotrotz einen Matchball, bei dem er mit Serve & Volley die Partie beenden wollte - ein starker Lob und anschließend noch stärkerer Rückhand-Volley-Stopp durch Pfeiff sorgten aber für den Ausgleich und nur wenige Minuten später beim Matchgewinn für ihn mit 9:11 leider auch für weiteren Jubel. 

Christoph Schneider machte es deutlich weniger spannend und hatte Martin Pendzik von Anfang an gut im Griff, verteilte die Bälle wie gewohnt und auch wenn der Dresdner Kapitän sich im zweiten Satz deutlich besser wehrte, machte Christoph den Sack schnell zum 6:2 6:0 zu und erhielt so die Hoffnung auf den Ausgleich. So lag es im letzten Einzel an Christian Damm genau diesen herzustellen, aber Andre Werner hatte Einwände - der Linkshänder umlief fast jede Rückhand und machte mit seinen Vorhänden viel Druck, dem der Waldheimer auch lang Stand hielt und seinerseits immer wieder die Kontrolle über die Ballwechsel erlangte und solides Offensivtennis spielte. Nach 6:7 im ersten Satz musste er nach Schwächephase des Gegners dann aber auch den zweiten Satz mit 5:7 abgeben und mit 2:4 ging es in die Doppel. 

 

Tomas Rychtecky und Konrad Schneider bekamen es dort mit Ole Pfeiff und Richard Petery zu tun und siegten trotz einigen Versuchen von Konrad, durch viele Fehler in den Grundschlägen, das eigene Spiel zu sabotieren im ersten Satz mit 6:4. Leider steigerte er sich nicht wesentlich und 2 Breaks sorgten im zweiten Satz nach 3:6 für ein erneutes Championstiebreak, in dem die Dresdner dann aber keinen Zweifel mehr am Ausgang des Spiels ließen und mit 3:10 gewannen. Parallel hatten Christoph Schneider und Christian Damm gegen Martin Pendzik und Willy Schäfers zwei sehr wehrhafte Gegner mit häufigen Duellen am Netz und einem letztlich knappen aber verdienten 7:5 6:4 Sieg. Stefan Schneider spielte mit Jens Barthel gegen Adrian Böhme und den neu eingewechselten Yannick Schramm, die beide stark spielten und beim verdienten 2:6 2:6 keine Gefangenen machten. 

Zusammenfassend muss man sagen, dass mit etwas mehr Glück in den Einzeln auch im dritten Punktspiel zumindest eine Chance auf einen besseren Ausgang bestand, was die Niederlage erneut schmerzhaft macht, denn parallel punkten andere Mannschaften und die 1.Herren findet sich auf dem letzten Platz wieder. Keinesfalls außer Acht lassen sollte man aber die ganz starke Leistung der Jungs aus der Landeshauptstadt. Tomas muss sich nicht vielen Spielern in der Liga beugen und wenn dann einer dieser Gegner gerade erst 15 Jahre ist, spricht das für sein Talent und die gute Nachwuchsarbeit die dort geleistet wird - ähnliches gilt für Adrian Böhme, der mit 14 Jahren auch auf einem Niveau spielt, bei dem die Waldheimer wohl in diesem Jahr eine der letzten Chancen verpasst haben, ihm eine Einzelniederlage zuzufügen. Tägliches Training (teils auch 2 Mal am Tag) machen sich bemerkbar und da lohnt es sich natürlich auch für den Verein, dass die Sportschule, in der die Jungs aktiv sind, in unmittelbarer Nähe ist. 

 

Konsequenzen sollten gezogen werden und der Verein muss in Erwägung ziehen, den Kindergarten auf der Breuningstraße zum Tennisinternat umzubauen, um konkurrenzfähig zu bleiben - Krafttraining bei der Platzpflege mit James, Laufeinheiten im Sauergras mit Hindernisparcour auf dem Hundeplatz, keine Ablenkungen durch Großstadtleben - beste Standortbedingungen sozusagen. Bis dahin heißt es wohl oder übel weiter trainieren und beim nächsten Punktspiel gegen Reichenbach einen erneuten Anlauf auf den ersten Sieg zu nehmen. 

 

Apropos hochklassiges Tennis - beim SV Dresden Mitte gibt es ab Ende Mai Bundesligatennis zu sehen, denn die 1. Herren 30 hat es letzte Saison genau dorthin geschafft und dürfen diesen Sommer gegen Mannschaften wie Eintracht Frankfurt, TC Bad Homburg und Co. aufschlagen. Am 08.06. findet das erste Heimspiel statt gegen TC Großhesselohe statt, die einen bestimmten "Tommy Haas" an 1 auf der Liste haben - vielleicht sollte eine Waldheimer Delegation sich das anzuschauen, um auch schon einmal Optionen für die Verstärkung der 1.Herren im nächsten Jahr zu prüfen. 

→ hier geht's zu den Bundesliga-Spielterminen der Dresdner