1.TC Waldheim - VTC Reichenbach 7:2
In der 3. Partie der Saison, in der die 1. Herren in die Verbandsliga zurückkehrte, platzte endlich der Knoten und wichtige Punkte konnten im Abstiegskampf gewonnen werden.
Der Saisonstart war nicht einfach, denn nachdem die Reserve vom SV Dresden Mitte mit gleich 3 Spielern aus der Ostligamannschaft zum Auftakt antraten, gab es dementsprechend wenig Zählbares zu holen und so war das Willkommensspiel hart - beim 0:9 bekam auch der neu an 1 spielende Tscheche und Trainer Tomas Rychtecky von Alexander Schällig die Grenzen aufgezeigt (wenn auch nur knapp). Dass die Mannschaft dann gegen die Eisenbahner aus Dresden ganz eng den ersten Sieg verpasste, war da schon ärgerlicher. In einer Partie, in der die Zschopaustädter nach den Einzeln sich mit einem nicht erwarteten 3:3 konfrontiert sahen, gab es nämlich auf einmal Siegeschancen und so waren die Überlegungen bezüglich der Doppelaufstellungen lang. Letztlich wurde das Punktspiel im Championstiebreak des dritten Doppels entschieden - Eric Euchler und Christian Damm, die bis dahin gut spielten, zogen unter anderem gegen Claudius Muelenz, der immerhin Ostliga Herren 30 spielt, mit 7:10 den Kürzeren.
Somit war das Team schon ordentlich unter Druck, denn um einen direkten Wiederabstieg zu vermeiden, mussten so langsam Punkte her und zu Himmelfahrt war es dann so weit. Pünktlich 10 Uhr starteten die Matches der ersten Runde gegen die Vogtländer. Konrad Schneider hatte am wenigsten Mühe bei seinem 6:2 6:2 gegen Norik Hänig. Dieser schenkte gerade zu Beginn Punkt um Punkt durch einfach Fehler her und brachte den Kapitän nie wirklich in Bedrängnis, ganz im Gegensatz zu den anderen beiden Spielen. Denn Tobias Busch an Position 6 bekam mit dem Nachwuchstalent Justus Schaller eine schwere Aufgabe, die auch konditionell forderte - denn nachdem der Waldheimer am Abend zuvor beim 2:2 von Aufbau Waldheim noch einen Treffer beisteuerte, waren die Beine noch nicht wieder ganz frisch. Im 6:2 des ersten Satzes hatte er seinen Kontrahenten noch einigermaßen im Griff, doch durch zunehmende Passivität und Ideenlosigkeit brachte er ihn dann ins Spiel. Justus begann mit seiner Vorhand zu dominieren, umlief praktisch jede Rückhand und diktierte so das Spiel, was letztlich nach 3:6 zum Championstiebreak führte. Nachdem sich Busch eigentlich Ende des zweiten Satzes wieder konzentrierter zeigte, kamen sicherlich auch etwas die Nerven ins Spiel und nach einem schnellen 0:6 kam die Wende zu spät und mit einer einfachen Vorhand ins Netz besiegelte er nach 3 abgewehrten Matchbällen mit 8:10 den ersten Punkt für den VTC. Gleichzeitig kämpfte Stefan Schneider an Nummer 2 gegen den Landestrainer Sascha Ruppert um den zweiten Punkt. Etwas glücklich wurden gegen Ende des ersten Satzes neue Bälle ins Spiel gebracht, nachdem ein Ball den Geist aufgab. Bis dahin dominierte Ruppert fast nach belieben - bekannt für sein variables Spiel und seine guten Stopps konnte Stefan Schneider dem Reichenbacher zu Beginn nicht gefährlich werden, ging auf Tempo durch flache Bälle und sah sich so immer wieder mit flachen Slice und gut gesetzten Stopps konfrontiert, die oft im Punktverlust endeten. Mit neuen, höher springenden Bällen änderte sich fast alles. Schneider änderte seine Taktik, gab den Bällen etwas mehr Höhe und Tiefe mit, die sein Gegenspieler nun nicht mehr nach Belieben trotz guten Händchens verteilen konnte. So verlor der Waldheimer zwar den ersten Satz mit 3:6 doch zog dann mit dem 6:1 im zweiten Satz deutlich davon und erzwang den zweiten Championstiebreak des Tages. Ein wahres Geschenk durch einen Doppelfehler bei 8:8 brachte den ersten Matchball, der auch den Sieg brachte.
Mit einem 2:1 im Rücken startete also die zweite Runde und mindestens ein 3:3 sollte nun erreicht werden. Das hatte Christoph Schneider an Position 3 anscheinend nicht ganz so mitgekriegt und auch sein Gegner Morris Baumann hatte da andere Pläne. Mit einem Lauf von 0:12 Punkten war die Stimmung auf Platz 2 schnell angespannt, ein seit langem neu besaiteter Schläger tat da sicher sein Übriges. Nun kam der mittlere Schneider-Bruder glücklicherweise zunehmend ins Spiel und spielte sich in einen Rausch. In langen Ballwechseln bearbeitete er Schlag für Schlag die Rückhand von Baumann und agierte dann geschickt mit Winkelspiel. Somit drehte er den ersten Satz zum 6:4 und auch wenn sein Gegenüber im zweiten Satz einige Chancen auf Spielgewinne hatte, gelang ihm dies nur einmal, sodass auch dieser verdient mit 6:1 an die Jungs vom Pfaffenberg ging.
Familiäre Verhältnisse gab es aber auch beim VTC, denn mit Moritz Schaller spielte der ältere Bruder von Justus an Position 1. Tomas Rychtecky konnte aber nie wirklich in Gefahr gebracht werden, auch wenn Schaller doch einige sehenswerte Punkte machte - 6:1 6:2. Nun lag es an Christian Damm, Nummer 5, mit dem 5. Punkt den Sieg klarzumachen. Dominique Falck wehrte sich aber stoisch, denn auch wenn Damm die Bälle mit viel Topspin links und rechts verteilte, ließ sich Falck selten aus der Ruhe bringen und brachte die Bälle mit Vorhand- und Rückhandslice Mal für Mal zurück. Das Fehlen eines Schlages zum Punktgewinn führte in den Ballwechseln dann doch zu einigen Fehlern, gerade im ersten Satz. Eine Steigerung im zweiten Satz brachte immerhin nach 3:6 6:3 den Championstiebreak. Dort wurde er vom Vogtländer allerdings weiter zermürbt, wurde sicherlich auch Opfer seiner Taktik, nicht an das Netz vorzurücken und so erhielten sich die Reichenbacher mit einem 7:10 zumindest theoretisch die Chance auf den Punktspielsieg - 4:2 nach den Einzeln.
Die Waldheimer ließen ihre Himmelfahrts-Gäste aber nur kurz in ihren Hoffnungen schwelgen - Rychtecky/K.Schneider im zweiten Doppel machten kurzen Prozess und siegten schnell gegen Baumann/Falck mit 6:0 6:2 und brachten die Entscheidung. Das gute Wetter wollte aber anscheinend genutzt werden, denn nach bereits 3 gespielten Championstiebreaks sollten 2 weitere folgen. Euchler/Damm in Doppel 3 fanden erst im zweiten Satz so richtig in die Partie und erzwangen nach dem 4:6 6:2 den CT, der von beiden Seiten eher durchwachsen war. Nach zwischenzeitlichen 4 Doppelfehlern am Stück, zeigte Damm, dass er sich seine Volleys für die entscheidende Phase aufgehoben hatte und so siegten die beiden mit 10:6. Die längste Partie bestritten S.Schneider/C.Schneider gegen Ruppert/M.Schaller. Als der erste Satz endete, waren die beiden anderen Doppel schon fast am Ende. Lange Ballwechseln mit häufigen Netzduellen boten in einem sehenswerten Match hohen Unterhaltungswert. Auch wenn die Brüder ihre Lobs noch etwas üben sollten, die sie Mal für Mal mit Schmetterschlägen um die Ohren bekamen, siegten sie im ersten Satz (7:6) und mussten aber nun ebenfalls in den entscheidenden Tiebreak, fünfter CT des Tages. Den kosteten sie auch richtig aus und ließen den Rest am vorgeheizten Grill warten - letztlich besiegelten sie beim 13:11 den 7. Punkt des Spieltages.
Der Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf war ein wichtiger Schritt und auch eine Erlösung für die 1.Herren, die sich nun auf Platz 5 wiederfinden. Das nächste Spiel gegen die Reserve von Dresden Blasewitz, die aktuell auf dem 2. Platz stehen wird schwer, aber vielleicht gelingt doch eine Überraschung!