1.TC Waldheim - LTC II 2:6
Die nun schon fünfte Niederlage musste die Aktive Herren in der Bezirksliga einstecken. Gegen eine starke Leipziger Mannschaft versuchten sie vergeblich Punkte im Abstiegskampf zu sichern. Wie das mit zweiten Mannschaften von großen Clubs eben so ist, konnte nicht so richtig vorhergesagt werden, wie sie antreten werden. Schon beim Einschreiben der Aufstellungen in den Spielberichtsbogen wurde aber klar, dass das ein schwer zu gewinnendes Punktspiel werden würde.
Konrad Schneider begann gegen Thomas Brodkorb an Position 1 und ein langes erstes Aufschlagspiel sollte direkt andeuten, dass das Spiel nicht in 60 Minuten vorbei sein sollte. Ein sehr ruhiger Brodkorb, der im gesamten Match nur selten zu hören war (ca. 3x Spielstandsansagen & 1x Aufregen über den 3. Netzroller im 1.Satz), machte es dem Waldheimer schwer, in die Partie zu kommen, weil durch die wenig emotionale Art des Leipzigers nicht so richtig Matchfeeling aufkommen wollte - und das sollte Schneider auch den ersten Satz kosten. Brodkorb machte im Prinzip keine unerzwungenen Fehler und die fehlende Spannung beim Heimspieler sorgte seinerseits für einige Konzentrationsschwächen, was sich im 2:6 nach 1 Stunde Spielzeit wiederspiegelte. Im zweiten Satz nahm sich der Waldheimer Kapitän ein Herz und erhöhte die Intensität & das Tempo deutlich. Der erste Aufschlag, sowie die Grundschläge wurden nun deutlich schneller und auch die Netzangriffe, die häufig mit einem Punkt abgeschlossen wurden, häuften sich. Trotzdem musste bei 6:6 der Tiebreak die Entscheidung herbeiführen und mit einer konzentrierten Leistung ging es nach einem 7:4 in den Championstiebreak. Auch da setzte sich der Heimspieler schnell ab auf 8:3, ließ den Gegner noch auf 8:6 rankommen und machte den Sack dann nach 2 Stunden 15 Minuten mit 10:6 zu.
Ebenfalls in der ersten Runde spielte an Position 4 Robby Hänel gegen Christian Jauernig. Schnell wurde klar, dass das eine schwere Aufgabe werden würde. Jauernig, der in der Vergangenheit unter anderem für den LTC in der Oberliga spielte, ließ wenig Zweifel aufkommen, dass hier nicht viel zu holen sein würde. Mit einer sehr kontrollierten Spielweise des Gegners hatte Hänel wenig Möglichkeiten, sich Punkte zu erspielen. Die äußerlich wenig angestrengte Art des Leipzigers, der ab und an auch Mal einen Ball wegließ, missinterpretierte der Waldheimer am ehesten als läuferische Schwäche und ließ im Anschluss verlauten, dass an einem besseren Tag hier etwas zu holen gewesen wäre. Die Wahrheit ist wohl, dass auch der Kapitän hier eine sehr schwere Partie gehabt hätte, wenn Jauernig mit voller Power gespielt hätte - träumen darf Robby trotzdem, wir wissen ja nicht, wie hart er diesen Sommer trainieren wird!
In der zweiten Runde begann dann Jens Barthel, der mit Enrico Dahl einen Gegner vor der Nase hatte, den er schon kannte. In einer wechselhaften und knappen Partie, in der beide Spieler durch viele Breaks keine Langeweile aufkommen ließen, entschieden nur Kleinigkeiten über den Ausgang des ersten Satzes, den Dahl mit 5:7 für sich entschied. Barthel ließ sich nicht unterkriegen und legte eine Schippe drauf, machte nun mit seiner einhändigen Rückhand mehr direkte Punkte und spielte insgesamt zwingender. Dies spiegelte sich auch im Spielstand wieder, denn mit 6:4 holte er sich den zweiten Satz. Den Mut, mit dem er im zweiten Satz immer wieder Zählbares erkämpfen konnte, vergaß er dann vor dem Start in den Championstiebreak leider bei der Satzpause auf der Bank. Glücklicherweise ging es Dahl ähnlich und mit einer Spielweise, die beide einvernehmlich im Anschluss als wahres "Angsthasentennis" zu bezeichnen wussten, war der abgekürzte Entscheidungssatz genauso knapp wie die Durchgänge zuvor. Mit einem 8:10 jubelte am Ende der Leipziger und Jens Barthel wird zwangsläufig zum Mental- und Aufschlagtraining geschickt.
Nun lag es an Nino Kaiser, einen schnellen Sieg einzufahren, denn nur ein glatter Sieg konnte punktetechnisch noch zu einem Gesamtsieg führen. Wie bereits erwähnt, war schon vor Beginn der Partie klar, dass dies wohl eher nicht gelingen würde, denn mit Toni Wendler hatte Kaiser einen starken Kontrahenten. Zum Leidwesen der Waldheimer legte dieser auch los wie die Feuerwehr. Der Spieler vom LTC dominierte zu Beginn jeden Ballwechsel mit einer konstanten und schnellen Vorhand, machte auch auf der Rückhand wenig Fehler und gönnte der Waldheimer Nummer 2 wenig Verschnaufpausen - ein schnelles 0:6 markierte zeitnah das Ende des ersten Satzes. Kaiser gelang es dann aber immer mehr mit flachem Slice und weniger Fehler seinerseits das Grundtempo zu reduzieren und so besser in die Partie zu finden. Auf dem glatten Oschatzer Teppich gelang es Wendler folglich immer seltener, sein Lieblingstempo an den Tag zu legen und auch die Vorhand war nun weniger sicher. Weil dem Zschopaustädter leider die Angriffsbälle und das Abschließen der Ballwechsel nicht so richtig zu gelingen vermochten, verlor auch er gegen einen starken Gegner mit 0:6 2:6.
Somit verlief das Punktspiel wie zu Beginn schon befürchtet und mit 1 Sieg aus 6 Spielen finden sich die Herren weiterhin im unteren Tabellendrittel wieder. Nun gilt es in den letzten 3 Partien gegen Naunhof, LSC III und Delitzsch zu punkten, sonst muss um den Klassenerhalt gefürchtet werden. Natürlich werden im Trainingslager Mitte April alle heute aufgedeckten Schwächen sofort behoben und im nächsten Aufeinandertreffen kann dann folgerichtig nichts Anderes als ein Sieg erwartet werden (außer, die Leipziger fahren ebenfalls ins Trainingslager, das muss noch in Erfahrung gebracht werden).